Was vom NSU K 70 blieb


Abgeschickt von Ingo 24 November, 2005 um 00:10:36

Antwort auf: von am :

@Roland: das mit den 23 Prototypen stimmt (darunter ein, angeblich sogar zwei Kombis - u.a.mit dritter Rückbank). Sie existieren nicht mehr. Die NSU GmbH hat ein VW-internes Schriftstück von 1971, in dem bestätigt wird, daß alle NSU K 70-Prototypen verschrottet wurden.

Die Verwendung eines Wankelmotors war zumindest angedacht. Bei den allerersten VW K 70 von 1970 ist an Details wie ungenutzten Halterungen zu erkennen, daß die Möglichkeit RO 80-Technik zu verwenden, z.B.Kühler und Getriebe, offengelassen wurde.

Es ist auch wahr, daß VW den K 70 nicht gewollt hat und sofort nach der Übernahme von NSU dafür gesorgt hat, daß der Wagen nicht in Genf vorgestellt wird. Offiziell wurden alle vorbereiteten Materialien vernichtet, nur die Anzeige in dem Messekatalog konnte nicht mehr gestoppt werden - somit blieb dies die einzige jemals erschienene Werbung.
Ganz selten tauchen noch die NSU K 70-Pressemappen auf (ähnliche Aufmachung wie die vom RO). Das sind echte Kostbarkeiten, denn nur die Exemplare haben überlebt, die vor dem Genfer Salon an Journalisten versandt worden waren. Glücklicherweise besitze ich auch einen Probe-Druckbogen der Mappe sowie Kontaktabzüge der hierfür verwendeten Fotoserien.

Noch viel seltener ist der "NSU K 70-Wecker", eine recht große Uhr (knapp 30 cm Durchmesser) im Design eines Weckers (allerdings ohne Weckfunktion), die als Werbegeschenk gedacht war. Hersteller der Uhr war Mauthe Electric, auf dem Zifferblatt (gezeichnet von Rudolf Griffel) steht "Premiere NSU K 70 Genf März 1969". Bislang sind mir 4 Exemplare bekannt.

Fotos und Zeichnungen vom NSU K 70 wurden von VW jedoch ungehemmt verwendet. Die ersten Presse- und Prospektaufnahmen sind allesamt mehr schlecht als recht retuschierte NSU-Ware. In jeder K 70 Bedienungsanleitung ist ein NSU zu sehen - das Bild, das die korrekte Positionierung auf der Hebebühne zeigt.

Teile gibt es keine mehr. Vor 15 Jahren soll im Keller der NSU GmbH noch ein Getriebe gelegen haben, welches mittlerweile aber verschwunden ist.

Aus Restbeständen eines Autoteileherstellers erhielt ich diverse Zierleisten. An den Bündeln waren kleine Pappkärtchen mit der Aufschrift "Erstmuster Zierleiste" befestigt. Mit Datumsangaben: "29.5.70", "20.5.69" und "8.5.68". Das Kärtchen von 1968 weist eine NSU-Teilenummer auf (B 386-74-006-01). Auf den späteren Exemplaren sind VW-Nummern vermerkt.



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