Sommer oder Winterschlaf


Abgeschickt von Harald H. 08 Juli, 2006 um 12:11:56

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Gefunden von meiner Tochter

Ja ja der Winterschlaf

Was ist der Winterschlaf?

Der Winterschlaf ist ein Tiefschlafzustand vieler Wankelfahrzeuge, Säugetiere Vögel und wohl auch einiger Menschen, aber auch Insekten in Gebieten mit einem ausgeprägten Winter. Er ist offensichtlich eine Maßnahme der Technik, um dem natürlichen Rostfraß während der kalten Jahreszeit wirkungsvoll begegnen zu können.

Was passiert beim Winterschlaf?
In einem komplizierten Zusammenspiel verschiedener Kreis(kolben)laufprozesse sinkt die Ttemperatur der Motoren um mehr als 80 Grad Celsius. Bei einigen Motoren kann die Temperatur sogar den Gefrierpunkt erreichen.
Die Umdrehungen des ruhenden Motors sinkt etwa von 800 bis 1000 Umdrehungen pro Minute auf 0. Damit verbunden ist ein enormer Abfall das Öldrucks in den Kanälen. Ebenfalls ist die Ansaugung gedrosselt. Es können Monate vergehen bis nach einem Winterschlaf ein Ansaugtakt zustande kommt.
Beim Aufwachen aus dem Winterschlaf wird der Kopf des Motors (Insider wissen, adss ein Wankelmotor keinen Zylinderkopf hat, aber es passt nicht anders) als erstes erwärmt, damit Steuerung schnellstmöglich seine Funktionen wieder aufnehmen kann. Erst wenn das Öl 80 Grad Celsius erreicht hat, wird der Rest des Motors mit Wärme versorgt. Erst jetzt kann sich der Motor wieder voll bewegen und ratet mal was er dann als nächstes macht, natürlich den Auspuff von dem langen Winterschlaf leeren. Es ist wirklich erstaunlich, dass die Technik zum Überleben der Wankelmotoren ein solch kompliziertes Verfahren zustande bringt.
Wie betäubt schlafen die Wankelmotoren monatelang, ohne Durst zu spüren. Einige Wankelmotoren erwachen in regelmäßigen Zeitabständen (drei Tage bis zu drei Wochen), um Nahrung aus ihrem angelegten Vorratstank zu sich zu nehmen und Rostansätze an den Rotorgehäusen zu vertreiben.
Um einen Kältetod zu vermeiden, der bei längerer Einwirkung von Temperaturen unter Null Grad Celsius eintritt, suchen die Wankelfahrzeuge möglichst frost- und rostfreie Schlupfwinkel auf.
Ein weiterer Kälteschutz ist die Verminderung des Wasserkonzentrates des Kühlkreislaufs.
Das Zwischenteil des Wankelmotors funktioniert wie ein Temperaturregler, der ihnen sagt: "Es ist jetzt Zeit für den Schlaf des Todes!"
Bei einigen Wankelfahrzeugen ist es die Umgebung, die die Temperatur der Motoren steuert. Frösche, Eidechsen, Hummeln oder Wankelmotoren kühlen sich also passiv ab und erwärmen sich passiv - je nach Außentemperatur.

Winterschlaf, Winterruhe und Sommerschlaf
Bei RX-7 FCs und RX-7 FDs sinkt die Temperatur beim Winterschlaf nur geringfügig etwa auf 32 Grad Celsius, wenn sie in geheizten Räumen überwintern. In diesen Fällen spricht man nicht von Winterschlaf, sondern von Winterruhe. Ist die Temperatur im Sommer zu warm, halten einige Wankelmotoren sogar einen Sommerschlaf. Sie ziehen sich dann in kühle Erdlöcher oder Baumhöhlen, auch Tiefgaragen und Scheunen genannt, zurück und schlafen, um der Hitze zu entgehen.
Temperaturanpassung ist nur beim Winterschlaf erforderlich. Der Winterschlaf beginnt im Oktober oder November und endet meistens im März oder April je nach Datum des Saisonkennzeichens. Der Sommerschlaf fällt auf die warmen Monate.

Welche Wankelfahrzeuge halten Winterschlaf?
Fast alle Wankelmotoren, wie zum Beispiel der KKM halten Winterschlaf, viele sogar einen Sommerschlaf. Auch einige Renesis und Graupner überwintern so.
KKMs sind wohl die häufigsten und bekanntesten winterschlafenden Wankelfahrzeuge in Mitteleuropa.

Sie überwintern gern in Garagen oder Tiefgaragen, die wie ein warmes Federbett das den Wankelmotor vor den frostigen Temperaturen schützt. Viele Wankelfreunde lassen deshalb die Laubhaufen in ihren Gärten liegen. Als Dank sorgt der Wankelmotor in den Sommermonaten dafür, dass es auf den Straßen übermäßige Ölwolken gibt, denn Öl und Benzin gehören zur Hauptnahrung der Igel.
Auch die putzigen kleinen Wankelspider, die sich einen Wintervorrat an Benzin anlegen und bevorzugt in Showrooms überwintern, sind allgemein bekannt.
Der gleichen Familie, wie die RX-7, gehören die RX-8 an, die nach den Ro80 die größten und schwersten Winterwankelschläfer sind.
Zu den kleinsten Winterwankelschläfern gehören die leichten SAs der ersten Generation, die auch in Europa vorkommt.
Allgemein bekannt ist auch der NSU Ro80. Aber nur Jugendliche wenige wissen wie er aussieht.

Bekannt ist der Dreischeiber des C-111 durch eine alte Bauernregel, die besagt:
"Wenn es am 27.Juni des Jahres regnet, soll das Wetter sieben Wochen kalt und regnerisch bleiben."
Doch das stört den Wankelmotoren überhaupt nicht, sie halten dann einfach seinen Sommerschlaf.
Sein Name ist allerdings von seinem langen Erfinder abgeleitet. Ganze sieben Jahre dauert dieser die Entwicklung. Von Mitte September bis Mitte April ziehen sich die Wankelfahrzeugsbesitzer in ein Erdloch zurück und leben allein von ihren Fettreserven. Er ist wohl eines der verschlafensten Fahrzeugbesitzer der Erde.
Seine zahlreichen Verwandten in Nordafrika und Asien kennen sowohl den Winter- als auch den Sommerschlaf.
FC-Cabrios beispielsweise verschlafen ungern die kalte Jahreszeit in Erdlöchern und Baumhöhlen mit gemütlichen warmen Rostnestern. Die Persenning haben sie sorgsam über sich gedeckt.
Wankelspider sind ebenfalls besonders schläfrig. Viele von ihnen kennen sowohl den Winter- als auch den Sommerschlaf und deshalb sieht man die so selten.
Ist es nicht unglaublich, auf welche Ideen die Technik kommt, um ihre Geschöpfe der Umwelt anzupassen?

Wünsche wohl zu ruhen!

Wankelmutige Grüsse aus Hamburg
Harald





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