Ro's und RoHS


Abgeschickt von Holger am 27 September, 2006 um 19:23:16:

Antwort auf: Re: Räder auswuchten von Matthias vom Bodensee am 26 September, 2006 um 19:06:26:

Hallo,
Wenn Ihr schon mal beim Blei-Beiseitelegen seid, dann denkt auch an einen Vorrat an bleihaltigem Lötzinn. Denn die EU hat mit iherer "RoHS-Richtlinie" (Restriction of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Equipment) festgelegt, dass zukünftig in elektrischen und elektronischen (Consumer-) Produkten kein Blei und andere als gefählich eingestufte Substanzen enthalten sein dürfen. Der deutsche Gesetzgeber hat die EU-Richtline im ElektroG - Elektro- und Elektronikgerätegesetz - umgesetzt, das vorschreibt, dass seit 1. Juli 2006 kein Blei mehr in diesen Produkten enthalten sein darf, wenn sie neu in Verkehr gebracht werden. Japan und demnächst China haben ähnliche Gesetze.

Was hat das mit unseren Ro's zu tun? Die Elektro- und Elektronik-Industrie stellt gerade um bzw. hat umgestellt auf "bleifreie" Lötmittel. Auch wenn für bestimmte Produkte Ausnahmen definiert worden sind, geht man davon aus, dass Elektronik bald komplett "bleifrei" gelötet wird. Wie lange - zum Beispiel zum Reparieren - klassische bleihaltige Lötmittel angeboten werden, kann z.Z. m.E. keiner sagen (wohl aber noch ein paar Jahre). So eine Rolle Blei-Lötzinn kostet nicht viel und es gibt sie zur Zeit noch überall. Ich hab mir ne große Rolle gekauft. Reicht für viele kleine Reparaturen an den wenigen Lötstellen am Ro 80 und anderswo.

("Besser" werden die Produkte durch das Bleifrei-Löten i.d.R. übrigens nicht. Zumindest zur Zeit gibt es noch das eine odere andere Problem. Langzeiterfahrungen liegen noch nicht vor.)

Blei-Akkumulatoren ("Batterien") für's Auto sind übrigens nicht betroffen. Während der Gesetzgeber annimmt, dass wir unsere HKZs, Radios etc. alle im Wald entsorgen, geht er gleichzeitig wohl davon aus, dass die schweren Bleiakkus immer brav zum Recyclen/Entsorgen zurückgegeben werden. Meine persönlichen Beobachtungen deuten zwar in eine andere Richtung und auch die Mengen an verbotenem und erlaubtem Blei scheinen mir in keinem guten Verhältnis zu stehen, aber Gesetz ist Gesetz. Bleiakkus dürfen wir also erstmal weiter kaufen. Da hat sich der Pragmatismus durchgesetzt, denn gute Alternativen waren für Autos wohl nicht in Sicht. Und stehende Kraftfahrzeuge sind auch für Gesetzgeber (-> Menschen /-> Autofahrer) ein Graus.

Gruß
Holger




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