Re: zur Sache


Abgeschickt von Gerhard Brüninghaus 22 Dezember, 2006 um 18:11:07

Antwort auf: Re: zur Sache von Matthias aus Hohenlohe am 22 Dezember, 2006 um 12:51:32:

: Hallo Hannes
: das habe ich nicht gesagt so. Es kann ohne weiteres sein, dass sich so eine Prototypenform rechnet, aber man kann es nicht verallgemeinern. In jedem Einzelfall muß man sorgfältig prüfen, wie häufig das Teil gebraucht wird und wieviel man für einen wahrscheinlichen Preis los wird. Dann gilt es zu rechnen und zu entscheiden.
: Und Dein Tip, Edelstahl zu verwenden, ist sehr problematisch. Edelstahl ist kein Tiefziehblech, die Umformbarkeit ist sehr begrenzt. Meist kann man normale für Tiefziehblech konzipierte Karosseriestrukturen nicht direkt in Edelstahl umsetzen, ohne dass es zum Reißen beim Umformen kommt. Darüberhinaus ist auch das Verschweißen von Edelstahl mit normalem Blech kritisch im Bezug auf das Korrosionsverhalten. Ich würde es herkömmlich machen und dann lieber sauber lackieren / konservieren.
: Viele Grüße
: Matthias aus Hohenlohe

:hallo iher beiden,
als Blechverarbeiter kann ich vielleicht zur Diskussion etwas beitragen:
-alles außer Tiefziehblech möglichst in Originalstärke ist nicht sinnvoll. V2a verarbeitet sich sehr schlecht, hat einen hohen Werkzeugverschleiß und führt sehr schnell zu Riefen, die an Aussenhautteilen keiner leiden mag.
- Bei den Ersatzteilen muss zwischen geraden Abkantformen und Tiefziehformen unterschieden werden: Schwellerteile sind über lange Wege gerade und können ohne Probleme auf einer Abkantbank gefertigt werden. Problematisch sind räumlich gekrümmte Formen ( Tüt, Kotflügel, Frontschürze). Gerade die Frontschürze ist hier besonders interessant. Dummereweise ist sie so geformt, dass eine Ziehoperation nicht reicht, also auch zwei Werkzeuge erforderlich sind. Die Fertigung als Tiefziehteil wird daher sehr teuer. Ich kann mir viel besser eine Fertigung als Streckziehteil vorstellen. Dazu wird ein Hartholzmodell erstellt. Tiefziehblech wird darübergespannt und mit Hämmern und Recken an die Form angepasst. Das Verfahren ist gebräuchlich für Kleinserienautos und Prototypen. Bedauerlicherweise kenne ich keinen, der es anwendet, könnte mich aber mal schlau machen. Voraussetzung ist hier ein vermessbares Einzelteil als Vorlage. Vermessen und Fräsen der Holzform ist kein Problem.
Voraussetzung für das ganze Theater ist in jedem Fall eine ausreichende Zahl von Interessenten.
Im Bedarfsfall helfe ich gerne weiter.
Frohe Weihnachten an alle
Gerhard aus Hilden





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