Abgeschickt von Roland Hildebrandt am 31 Mai, 2007 um 10:28:19:
Antwort auf: Re: Wankel-Audi 200 in der Oldtimer Markt von Christian von Klösterlein am 30 Mai, 2007 um 09:57:04:
Das Auto,welches bis in die USA kam,war ein Audi 100 mit KKM 871.Korp schrieb mal,daß Piech höchstselbst die Haube zuschlug,als Interessenten mehr wissen wollten.
Der 200 war gewissermaßen das erste Zeichen von Piechs Premiumambitionen,die bis heute anhalten.(Vermutlich wollten aber auch die Audi-Vorstände neue Dienstwagen erhalten...)
Hier war der 871er nicht nur Demonstrationsobjekt für die Lizenznehmer,von denen die Großen sowieso schon längst wieder abgesprungen waren (GM,Mercedes),sondern durchaus sinnvoll.
Man wollte im 200 anständig PS unter der Haube haben,es paßten aber keine Sechszylindermotoren hinein.Soweit ich weiß,war das Todesurteil des 871 weniger sein Verbrauch,sondern die teurere Herstellung.(Obgleich es Verhandlungen über die Fertigung des 871 in Österreich gab.)
In der Folge wurde ein 5-Zylinder gebaut,der die Leistung des 871 mit Turbolader erreichte.Und wer hat ihn entwickelt ? Derjenige Herr Piech,der 1974 bei Mercedes einen 5-Zylinder-Diesel entwickelte.In seinem Buch "Auto-Biographie" stellt Piech es so dar,als sei er der Messias gewesen,der die dummen Audi-Ingenieure von der Sinnlosigkeit der KKM-Entwicklung überzeugen mußte.Sehr lesenswert....
Felix Wankel bekam schließlich 1982 zum 80.Geburtstag den abgelegten Audi 200 von Audi-Chef Habbel geschenkt.Wankel ätzte daraufhin,wohlwissend um die Umstände : "An mir werden sie noch viel Freude haben !"