Abgeschickt von Holger am 01 Juli, 2007 um 22:26:50:
Hallo,
wie kommt das eigentlich?:
Wenn ich "normalen" Mitmenschen von meinem VW 1600 Typ 3 (1969) erzähle, wissen die meisten nicht, von welchem Auto ich rede. Ich erkläre dann, dass nach Käfer (Typ 1) und Bus (Typ 2) die 3. Modellreihe von VW war, in Ponton-Form gebaut als Stufenheck, Fließheck und Variant (Kombi) ab 1961 bis 1973. Dann sagen diese Mitmenschen oft, dass sie sich nun an diese Autos erinnern. Aber in den Blicken bleibt etwas fragendes, unsicheres. Vermutlich denken sie, ich rede von einem Nischenmodell, das man nicht unbedingt kennen muß. Gebaut wurden ca. 2,5 Mio Stück.
Wenn ich "normalen" Mitmenschen von meinem Audi 60 erzähle, ist die Reaktion nicht viel anders. Ich erkläre dann, dass es das erste Modell der Nachkriegsaudis war, entstanden aus einem DKW (F102) kombiniert mit einem Motor aus Mercedes-Entwicklung und mit eher geringen (Karosserie-) Modifikationen als "Audi" verkauft. Die wenigsten haben dann eine Vorstellung von der kleinen, etwas pummeligen 2- oder 4-türigen Stufenheck-Limousine oder dem selteneren Variant. Gebaut wurden ca. 416 000 Stück.
Wenn ich aber vom Ro 80 erzähle, so wissen die meisten sofort, worum es geht. Mindesten höre ich: "Der hatte doch so einen besonderen Motor." Öfter wurde auch spontan die fortschrittliche, gelungene Gestaltung des Fahrzeugs gelobt. Die meisten Mitmenschen haben sogar eine Meinung zu diesem Auto: "Die waren doch immer kaputt!" ist die wohl gängigste. "Das war das falsche Prinzip - zu hoher Benzinverbrauch" die zweithäufigste, aber immer noch mit Überzeugung vorgetragen. Einwände werden nicht zugelassen. Das Auto polarisiert und das Bekanntheits-zu-gebauter-Stückzahl-Verhältnis ist um zwei bis drei Zehnerpotenzen höher als das der anderen Typen, die gleichgülit bis schulterzuckend wahrgenommen werden.
Woran liegt das wohl? Doch am Motor? An der damaligen Werbung? Der Presse-Berichterstattung? Allem zusammen?
Beste Grüße
Holger