Abgeschickt von Christoph Berndt 19 Februar, 2007 um 16:30:59
Antwort auf: Re: der wahnsinn geht weiter: besteuerung nach schadstoffausstoß von wankel-hannes am 19 Februar, 2007 um 14:28:18:
: aber gleiches recht für alle.
Das sagt sich leicht - und ist doch praktisch unmöglich.
Fängt ja schon an mit "für alle".
So produziert ein Amerikaner rund doppelt so viel CO2 wie ein Deutscher und rund 20-mal so viel wie ein Inder.
Da ist IMHO der Streit um die "Gleichbehandlung" des Cayenne-Besitzers und des 3L-Lupo-Eigners doch eher akademischer Natur; auch wenn es "ungerecht" sein mag - das Problem sind nicht ein paar zehntausend PORSCHE, FERRARI, BUGATTI etc., die mit bis zu 50 Liter/100km bewegt werden - das Problem sind Millionen Brot-und-Butter-Autos, die tagtäglich von uns allen notwendigerweise bewegt werden, allein schon um der Mobilität zu entsprechen, die sich so sehr auf das KFZ zentriert hat, daß es ohne kaum noch geht.
Ich gehe jede Wette ein, daß für ca 90% aller notwendigen Wegstrecken unseres Alltags ein Auto hinreichend wäre, welches in etwa der Größe eines VW Polo entspricht, und ich wette, daß jeder europäische Hersteller von Rang ein solches KFZ bauen könnte mit einem Verbrauch von maximal 3 Litern/100km.
Ich fände es nur nicht "cool" mit so einem Auto zu fahren, mir macht es eben Freude einen Ro 80 zu fahren - und da muß ich mich selbstkritisch befragen, ob nicht ein Paradigmenwechsel in Bezug auf die Bedeutung des Autos längst überfällig ist; und da erkenne ich dann eben, daß Vernunft bei der Entscheidung über das Auto an sich und weiterhin die Wahl eines speziellen Modells eben nicht im Vordergrund steht. Ist es nicht so, daß eine Mehrheit von uns bei der Auswahl eines Autos sich viel mehr von emotionalen Beweggründen leiten läßt, als von vernunftbetonten Argumenten? Die Werbung spricht da doch eine sehr klare Sprache! Und die Werbung funktioniert auf der suggestiven, unterschwelligen Ebene recht gut.
Wo liegt der "Königsweg"?
Vielleicht da, wo uns die Schöpfer der Autos etwas auf die Beine stellen könnten, das unsere Sinne, unsere Lust aufs Auto ebenso nährt, wie es den erforderlichen vernünftigen Ansprüchen an die Funktionalität und die Schadstoffminimierung - und zwar in absoluten Zahlen - im Gedenken an die globalen Effekte erfüllt?!
Ich fände z.B. eine internationale rennserie von bedeutung spannend, die es sich auf die Fahnen schreibt mit 3 Litern/100km auszukommen.
Machen wir es zu einem Wettbewerb so wenig als möglich zu verbrauchen - DA wäre "Geiz" dann "geil" - sowenig ich das sonst auch finden mag.
Gruß, Christoph Berndt