Neues zum Feinstaub !


Abgeschickt von Roland Hildebrandt am 15 Januar, 2007 um 23:24:52:

Antwort auf: von am :

Motor Klassik,Ausgabe 2/07,S.6 :
"Nach einer Studie des Regierungspräsidiums Stuttgart reduzieren Fahrverbote Feinstaub kaum - Der Widerstand gegen die Feinstaub-Fahrverbote nimmt zu.Kurz vor Weihnachten informierte zunächst die Stadt Stuttgart,dass Autos mit Benzinmotor mindestens die Abgasnorm Euro 2 erfüllen müssen,um in Umweltzonen fahren zu dürfen.Damit sind nicht,wie bisher berechnet,nur rund zwei Prozent der kat- und filterlosen Autos von Fahrverboten betroffen,sondern bundesweit auch alle Benziner mit Euro 1-G-Kat - rund 9,7 Milliionen,jedes fünfte Auto.
Während das Bundesumweltministerium mitteilt,Euro 1-Benziner seien von Beginn an unter die Verbote gefallen,zeigen sich die Städte von dieser Aussage überrascht.Sie hätten von dieser Erweiterung erst Mitte Dezember erfahren.Einige Kommunen zweifeln nun an der Durchsetzbarkeit der Fahrverbote.Die Münchner CSU spricht von einem "enteignungsgleichen Eingriff",wenn Autos,die teilweise erst neun Jahre alt sind,nicht mehr in Städte fahren dürfen und daher enorm an Wert verlieren.In Stuttgart fordert die CDU,die Stadt solle gerichtlich gegen den Vollzug der Fahrverbote vorgehen.OB Wolfgang Schuster (CDU) spricht von einer "neuen Radikalität" im Umweltschutz und möchte den Start der Fahrverbote verschieben.Die SPD nennt die verschärfte Regelung einen "Überfall" aus Berlin.[Anmerkung von mir : seltsamerweise ist unser Umweltminister,Herr Gabriel auch in der SPD...]
Die städtischen Behörden erwarten eine Klagewelle,vor allem von Anwohnern und Pendlern.
Dafür liefert das Regierungspräsidium Stuttgart Argumente.Eine von ihm in Auftrag gegebene Studie zum Luftreinhalte-/Aktionsplan vom November 2005 belegt : Fahrverbote für katlose Benziner- und filterlose Diesel-Autos würden die Feinstaubkonzentration um höchstens drei Prozent verringern.Selbst eine Reduzierung des gesanten Verkehrs in Stuttgart um 40 Prozent würde nicht ausreichen,um die Immissionsgrenzwerte einzuhalten.Dabei besteht Grund zur Annahme,dass es gar nicht nur um Luftreinhaltung geht : Autobesitzer sollen gezwungen werden,neue Wagen zu kaufen.Denn der "Luftreinhalte-/Aktionsplan für den Regierungsbezirk Stuttgart,Teilplan Landeshauptstadt Stuttgart",nennt auf Seite 91 als zentrales Ziel die "Erneuerung der Fahrzeugflotte"."

Interessant,nicht wahr ? Es scheint,es seien ein paar Vertreter der deutschen Automobilindustrie im Bundesumweltministerium vorstellig geworden...
Mein Eindruck ist der,daß es langsam,aber sicher eher möglich ist,Bewährung für einen Banküberfall zu bekommen als einen Youngtimer aus den 80ern betreiben zu können.
MfG
Roland



Antworten: